Renaissance


9. Geburt der Venus, Sandro Botticelli  ca.1485; Florenz, Uffizien

In der bildenden Kunst wendet man sich erstmals vom Kult, von der Religion ab und dem säkularen, weltlichen zu, dem irdischen Menschen, wir reden deshalb vom „Humanismus“.

In der „Renaissance“ sollte, wie der Name schon sagt, die klassische griechische Antike „wiedergeboren“ werden, man sah in ihren Idealen der Symmetrie und strengen Proportionen die einzige Ausdrucksmöglichkeit der Kunst.( „edle Einfalt, stille Größe“, wie Winckelmann es in der Zeit um 1800 formulieren sollte,als die "Klassik" wieder Mode wurde) 

In der Architektur ist der „klassische“ Stil seit der Renaissance ,(auch durch die Entdeckung der antiken Schriftsteller ,vor allem aber von Vitruv) in Form der klassischen Tempelfassade mit ihren Säulen und Giebeln und typischen Ornamenten, besonders in den angelsächsischen Ländern bis heute wieder in Mode!

Es ist aber etwas Neues entstanden, denn man entdeckte die Kunst als „Wissenschaft“ und die Künstler waren nicht mehr Handwerker im Dienste der Religion, sondern Intelektuelle, die ein Kunstwerk durch geistige Arbeit schufen!

Alberti entwickelte die Zentralperspektive, wobei ein Gemälde aus dem Blickwinkel des Betrachters genau konstruiert werden musste, und viele andere Neuerungen.

Die Renaissance war eben gerade nicht eine Wiedergeburt, sondern etwas völlig Neues, da ja die drei „bildenden Künste“: Malerei, Bildhauerei und Architektur (die Vasari, der „Vater der Kunstgeschichte“ benannte), in der Antike eben gerade nicht zu den „Sieben Freien Künsten“ (=Logik, Rhetorik, Grammatik---Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik) gehörten.

 

 



10. Schlafende Venus Giorgione,  ca. 1500 (Zwinger)

 

Fern der Religion: Die diesseitige Welt wird entdeckt, die Natur, die Erde, und vor allem der Mensch werden nun genau erforscht und beschrieben, wie es der geniale Leonardo tat!

Diese Ideale des Humanismus sind personifiziert in diesem großartigen, bis heute völlig rätselhaften Bild des venezianischen Malers, welches eine ungeheure Wirkung hat bis zum heutigen Tage, als Erfindung des liegenden Aktes!